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Joël Berger, Malte Döhne
Dienstag, 10:15-12:00, AND-2-02
Warum tragen Banker im Hochsommer Anzug? Warum verbauen sich manche Personen mit prominenten Tattoos den Zugang zu einer lukrativen Arbeitsstelle bei einer Bank? Und warum sind manche Menschen bereit, einen deutlichen Aufpreis für unförmige ökologische Kleidung zu bezahlen? Die Signaling-Theorie liefert Antworten auf diese und ähnliche Fragen. Demnach handelt es sich bei diesen Verhaltensweisen um Signale. Ein Signal ist ein Merkmal einer Person, welches für einen Beobachter eine nicht direkt beobachtbare Qualität indiziert. Damit das Signal glaubwürdig ist, muss es in irgendeiner Form kostspielig sein. Nur eine um akkurate Erscheinung bemühte Person ist bereit, sich im geschlossenen Hemd oder Kostüm der Sonne auszusetzen, nur eine Person, die bestimmte Lebenswege für sich ausschliesst ist bereit, sich im Gesicht zu tätowieren und nur eine Person mit starkem Umweltbewusstsein ist bereit, einen ökonomischen Aufpreis für ökologische Produkte zu bezahlen. Der Signaling-Theorie zur Folge erlangt der Sender bzw. die Senderin eines Signals im Gegenzug zu den eingegangenen Kosten auch Vorteile – beispielsweise bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, den Zugang zu bestimmten Bezugsgruppen, oder einen Zugewinn an Vertrauenswürdigkeit und sozialem Status.
In diesem Seminar bringen wir die wohletablierte Signaling-Theorie in Verbindung mit klassischen soziologischen Konzepten wie Lebensstilen, Identitätsbildung und Bezugsgruppen. Es erfolgt eine Einführung in die experimentelle Methode und Verfahren zur Analyse experimenteller Daten. Teilnehmende führen in Kleingruppen Feldexperimente zur Signaling-Theorie durch. Beispielsweise wird der Frage nachgegangen, ob elegante Kleidung zu einer Bevorzugung in sozialen Interaktionen mit bestimmten Bezugsgruppen führt.
19.09.2017 |
Vorstellung des Themas und des zeitlichen Ablaufs |
26.09.2017 |
Einführung in die Signaling-Theorie |
03.10.2017 |
Die Signaling-Theorie aus soziologischer Perspektive |
10.10.2017 |
Einführung in die experimentelle Methode |
17.10.2017 |
Ausarbeitung eines Forschungsprojekts (Kleingruppen, AND2-02) |
24.10.2017 |
Ausarbeitung eines Forschungsprojekts (Kleingruppen, im Feld) |
31.10.2017 |
Präsentation der Forschungsprojekte |
07.11.2017 |
Pre-Test: Analyse (Kleingruppen, AND2-02) |
14.11.2017 |
Durchführung der Experimente (Kleingruppen, im Feld) |
21.11.2017 |
Durchführung der Experimente (Kleingruppen, im Feld) |
28.11.2017 |
Durchführung der Experimente (Kleingruppen, im Feld) |
05.12.2017 |
Datenanalyse, Vorbereitung der Referate (Kleingruppen, AND2-02) |
12.12.2017 |
Kurzreferate |
19.12.2017 |
Entfällt (Prüfungswoche) |
Seminar (zweisemestrig): Veranstaltung im HS, Abgabe Arbeit/Leistungsbeurteilung im FS. Für Studierende, die im Abschlusssemester sind: Dieses Seminar kann in Absprache mit den Dozierenden auch nach einem Semester abgeschlossen werden.