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Seminar zur analytischen Soziologie eines grundlegenden Terminus
Differenzierung und Individualisierung sind Phänomene, welche die Soziologie teils seit ihren Anfängen beschäftigen. In welchem Masse Menschen unterschiedliche Dinge tun, und in welchem Masse diese Unterschiedlichkeiten gebündelt oder eben individualisierzt auftreten, lässt sich konzeptionell gut zwischen Gesellschaften vergleichen. Dennoch hat es bisher praktisch keine Masszahlen gegeben, die eine vergleichende Beurteilung von Gesellschaften im Ländervergleich ermöglichen. Und dass ist bedauerlich, weil so die Vielzahl von Überlegungen, welche sozialen Begleiterscheinungen und Folgen Differenzierung und Individualisierung haben, nicht der empirischen Überprüfung zugänglich waren.
Das Seminar untersucht, wie man aufbauend auf Überlegungen von Peter Blau diese beiden Phänomene der empirischen Messung zugänglich machen kann. Differenzierung im Sinne des Heterogenitätskonzeptes von Blau lässt sich beispielsweise mit Hilfe von Exportstrukturdaten messen. Individualisierung lässt sich als Verschiebung von Konsolidierung zu Intersektionalität verstehen und entsprechend als abnehmende Korrelation zwischen Individualmerkmalen mit Hilfe ländervergleichender Querschnittsdaten messen. Das Seminar vermittelt die entsprechenden theoretischen Grundlagen der beiden Messkonzepte und setzt sie zur . Im folgenden werden in parallelen Einzelprojekten der Teilnehmer in Arbeitsgruppen Freiheitsgrade der Masszahlenerstellung und theoretische Hypothesen untersucht, die direkt in die Seminararbeiten eingehen.
Elektronische Ressourcen zum Seminar (ZIP, 22 MB) (weitere Literatur befindet sich im Semesterapparat in der Soziologischen Bibliothek)
Die Institution ist ein zentrales sozialwissenschaftliches Konzept von Weite und Präzision gleichermassen: Der Begriff umfasst die Ehe und den Markt, das Parlament und die psychiatrische Anstalt, die Universität und das Rechtsfahrgebot, das Unternehmen ganz allgemein und ganz bestimmte Praktiken in ganz bestimmten Unternehmen gleichermassen. Es ist lange her, dass das Studium von Institutionen sich weitgehend in Deskription erschöpfte – seit nun auch schon rund zwanzig Jahren gibt es eine intensive theoretische Diskussion, die die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Phänomene erfasst und sich über alle Sozialwissenschaften spannt, mit der Soziologie mittendrin.
Ziel der Veranstaltung ist es, unter dem besonderen Blickwinkel der institutionellen Dynamiken einen Überblick über diese Forschungsergebnisse zu geben, Einblick in verschiedene Institutionen und institutionentheoretische Fragestellungen zu bieten, und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen verschiedenen Institutionen, ihren Entwicklungspfaden und Herausforderungen herauszuarbeiten.
Elektronische Ressourcen zum Seminar (ZIP, 13 MB) (weitere Literatur befindet sich im Semesterapparat in der Soziologischen Bibliothek)
Die Bewertung von Seminarleistungen folgt bei mir Schemata, die weitgehend feststehen. Schauen Sie sich dazu bitte die folgenden Dokumente an:
Kriterien für studentische Qualifikationsarbeiten (PDF, 67 KB)