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Raum und Zeit: s. VVz. sobald bekannt
Welche Verbindung lässt sich ausgehend von einer normativen Setzung, idealtypisch gefasst in Gesetzen und expliziten allgemeinen Handlungsanweisungen innerhalb von Institutionen und Gruppen von Individuen einerseits und einem beobachtbaren Handeln oder Unterlassen andererseits feststellen?
Im politischen und öffentlichen Diskurs wird regelmässig supponiert, dass normative Setzungen per se einen kausalen Einfluss auf individuelles Handeln oder Verhalten hätten. Diese Behauptung steht auf schwachen theoretischen Füssen und lässt sich empirisch kaum nachweisen.
In dem Seminar sollen neben der theoretischen Aufarbeitung des Konnexes von Normativität und Handeln empirische Arbeiten angegangen werden, welche mittels Beobachtung, Intervention oder Interview ein Licht auf diesen Konnex werfen, selbst formulierte oder aus der Theorie abgeleitete Hypothesen falsifizieren und Alltagswissen überprüfen.
Leistungsnachweis: Referate, Durchführung von Interviews/Beobachtung, empirische Seminararbeit.
Beginn Do., 21.09.2017 | 14:00 - 15:45 |
Link zu OLAT:
https://lms.uzh.ch/url/RepositoryEntry/16284221817
Raum und Zeit: s. VVz. sobald bekannt
Welche Verbindung lässt sich ausgehend von einer normativen Setzung, idealtypisch gefasst in Gesetzen und expliziten allgemeinen Handlungsanweisungen innerhalb von Institutionen und Gruppen von Individuen einerseits und einem beobachtbaren Handeln oder Unterlassen andererseits feststellen?
Im politischen und öffentlichen Diskurs wird regelmässig supponiert, dass normative Setzungen per se einen kausalen Einfluss auf individuelles Handeln oder Verhalten hätten. Diese Behauptung steht auf schwachen theoretischen Füssen und lässt sich empirisch kaum nachweisen.
In dem Seminar sollen neben der theoretischen Aufarbeitung des Konnexes von Normativität und Handeln empirische Arbeiten angegangen werden, welche mittels Beobachtung, Intervention oder Interview ein Licht auf diesen Konnex werfen, selbst formulierte oder aus der Theorie abgeleitete Hypothesen falsifizieren und Alltagswissen überprüfen.
Leistungsnachweis: Referate, Durchführung von Interviews/Beobachtung, empirische Seminararbeit.
Beginn Do., 21.09.2017 |
14:00 - 15:45, Raum AND-2-06, Campus Oerlikon, Andreasstrasse |
Link zu OLAT:
https://lms.uzh.ch/url/RepositoryEntry/16284221817
Recht und Herrschaft und deren Negation sind zentrale Kategorien von Vergesellschaftung überhaupt. In dem Seminar werden die theoretischen Konzepte von Recht und Herrschaft erarbeitet und auf ihre empirische Dimension und ihre Falsifizierbarkeit überprüft. Herrschaft ist ein gesellschaftliches Phänomen, welches Macht und Gewalt auf Seiten der Herrschenden und damit die Bestimmung des Handelns der Gewaltunterworfenen impliziert. Das Recht moderiert dieses Verhältnis zwischen Herrschenden (dictator im spieltheoretischen Jargon) und Gewaltunterworfenen einerseits demokratisch (z.B. durch Wahl), andererseits legitimatorisch (rule of law, Gesetzmässigkeit der Verwaltung und des Verwaltungshandelns, Zugang zu Gerichten und deren Unabhängigkeit). Welche feststellbaren Sachverhalte füllen diese zentralen Kategorien und wie sind diese für einen analytischen Zugang aufzubereiten?
Leistungsanforderungen
- Referat zur Hypothesenbildung und zur geplanten Empirie
- Erhebung von Daten, Durchführung von Interviews
- Referat mit Feldbericht und ersten Ergebnissen
- Seminararbeit (Bezug zu soziologischen Theorien, Hypothesen, Darstellung des erhobenen empirischen Materials, Ergebnisse, weiterführende Fragestellungen)
Zugangsvoraussetzungen und Bewertung
BA-Studium, MA-Studium, Soziologie Haupt- oder Nebenfach, benotet, 9 ETCP.
Erstellen von Bachelorarbeiten möglich und erwünscht.
Vortragssprachen: Französisch, Italienisch, Englisch, Deutsch
Zeitlicher Ablauf in drei ungefähr gleich langen Phasen:
1. Annäherung an den Gegenstand, Wahl der spezifischen Fragestellung und des empirischen Feldes
2. Erhebungsphase
3. Darstellung der Ergebnisse
Literatur:
Hannah Arendt: Macht und Gewalt, 14. A., München, Zürich 2000
Ralf Dahrendorf: Pfade aus Utopia. Zur Theorie und Methode der Soziologie, Müchen und Zürich, Piper, 1974, mehrere Auflagen
Horn, Luhmann, Narr, Rammstedt, Röttgers: Gewaltverhältnisse und die Ohnmacht der Kritik, edition suhrkamp, Frankfurt/M, 1974, mehrere Auflagen
Giorgio Agamben: Herrschaft und Herrlichkeit, edition suhrkamp, Frankfurt/M, 2010
Hans Haferkamp: Soziologie der Herrschaft. Analyse von Struktur, Entwicklung und Zustand von Herrschaftszusammenhängen, Westdeutscher Verlag, 1983
Max Weber: Politik als Beruf. Vier Vorträge vor dem Freistudentischen Bund. Zweiter Vortrag, München und Leipzig 1919. In verschiedensten Weber-Ausgaben zu finden, etwa: Max Weber: Politik und Gesellschaft, Lizenzausgabe für zweitausendundeis, Frankfurt/Main, 2009, S. 565-610.
Norbert Elias: Der Prozess der Zivilisation, suhrkamp taschenbuch wissenschaft, mehrere Auflagen
Nachschlagewerk: Staatsideen und politische Programme der Weltgeschichte, hg. von Gaston Bouthoul (franz 1962, Pierre Seghers, Paris, dt. 1965, Cotta Stuttgart) mit einem Vorwort von Carlo Schmid.
Lehrveranstaltung HS 2016
Alterssoziologie: Der vorzeitige soziale Tod. Ein rechtssoziologischer Zugang
Die aktuellen demografischen Verschiebungen nähren einen
gesellschaftlichen Diskurs über Sozialleistungen, staatliche
Transferleistungen, Kosten des Gesundheitswesens, Fragen um
Produktivität, Lohn- und Steuerniveau, Bedeutung unbezahlter Arbeit und
vieles mehr. Hier soll insbesondere die Bedeutung des Normativen,
welches sich in staatlichem Recht ausdrückt und dessen Rückwirkung durch
Handlungen des Verwaltungsstabes und durch Verschiebung von
Werthaltungen auf die Lebenslagen von älteren Personen näher betrachtet
werden. Im Vordergrund steht die Einschränkung von
Handlungsmöglichkeiten, welche in dem zugeschriebenen Verlust der
Handlungsfähigkeit kulminiert.
Das Thema wird in erster Linie aus rechtssoziologischer Perspektive
angegangen. Deshalb richtet sich der Fokus auf die gesellschaftlichen
Institutionen, welche "Alter" zum Gegenstand haben. Diese Institutionen
(z.B. Erwachsenenschutzbehörden, Strassenverkehrsämter,
Gerontopsychiatrie, Sozialämter, Krankenversicherungen und viele mehr)
verfügen über vordergründig explizite und ausformulierte Normprogramme,
die in der Regel die Form des positiven Rechts annehmen. Sie haben
gesellschaftlich legitimierte Sanktionsmöglichkeiten und sind verknüpft
mit gesellschaftlicher Machtausübung und Herrschaft, soweit sie - im
modernen Staat - über ein diskursiv verankertes Legitimationspotential
verfügen.
Alle Teilnehmenden führen Interviews und/oder verfassen
Beobachtungsprotokolle.
Ablauf des Seminars:
- Annäherung an den Gegenstand / Festlegung der individuellen Forschungsfragestellungen durch die Teilnehmenden (4 Sitzungen)
- Vorträge mit Vorstellung der individuellen Forschungsfragestellungen / Hypothesenbildung, Operationalisierung, Datenerhebung, Kritik (5 Sitzungen)
- Vorträge mit den Forschungsergebnissen / Kritik / Valorisierungsperspektiven (5 Sitzungen)
Literatur
Methoden:
Flick, Uwe. Qualitative Forschung, mehrere Auflagen, Rowohlt Taschenbuch Verlag
Mayring, Philip. Einführung in die qualitative Sozialforschung. Eine Anleitung zum qualitativen Denken, mehrere Auflagen, Beltz Verlag
Brüsemeister, Thomas. Qualitative Forschung: ein Überblick, mehrere Auflagen, VS Verlag für Sozialwissenschaften
Strübing, Jörg & Bernt Schnettler (Hg.). Methodologie interpretativer Sozialforschung: Klassische Grundlagentexte, UVK Verlagsgesellschaft, 2004
Inhalt:
Anton Amann / Franz Kolland (Hg.): Das erzwungene Paradies des Alters? Weitere Fragen an eine Kritische Gerontologie, 2. Auflage, Springer VS, 2014.
Josef Estermann und Walter Fuchs: Zu Häufigkeit und Determinanten rechtlicher Betreuung – Eine vergleichende Analyse von Daten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
On the frequency and determinants of legal guardianship – a comparative analysis of data from Germany, Austria and Switzerland
Zeitschrift für Rechtssoziologie 2016; 36(1): 154-186.
http://www.zora.uzh.ch/126667/