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Durch die jüngsten technologischen Fortschritte sind Maschinen heute in der Lage verschiedene Aufgaben zu erfüllen, die bis anhin zentrale Bestandteile menschlicher Berufe waren. Dies eröffnet vielfältige Möglichkeiten menschliche Arbeit durch maschinelle zu ersetzen. Einige Forscher behaupten gar, dass fast 50% aller Arbeitsplätze in fortgeschrittenen Volkswirtschaften von Automatisierung bedroht sind. Auch wenn diese Zahl wahrscheinlich zu hoch geschätzt ist, scheint es keinen Zweifel daran zu geben, dass sich Arbeitsmärkte durch den technologischen Fortschritt erheblich verändern: Einige Berufe verschwinden, weil ihre Arbeit von Maschinen übernommen werden kann. Andere Berufe hingegen wachsen, weil sie vom Einsatz der neuen Technologien profitieren. Zu verstehen, wie und warum sich die Beschäftigung in verschiedenen Berufen auf unterschiedliche Weise verändert, ist das Hauptziel dieses Projekts.
In der bestehenden Literatur sind die Antworten auf diese Fragen nicht eindeutig: Einige Autoren sind der Meinung, dass Berufe mit mittlerer Qualifikation am einfachsten zu automatisieren sind, was zu einer Polarisierung der Arbeitsmärkte führt. Andere Autoren stellen jedoch nicht in allen Ländern eine Polarisierung fest und erklären dies damit, dass neben der Technologie noch andere Determinanten von Bedeutung sein müssen. Aus diesem Grund sollen in diesem Projekt die Muster und Ursachen des Wandels in der Berufsstruktur von 23 europäischen Ländern untersucht werden. Einerseits wird dabei die Rolle der Technologie genauer untersucht, indem verschiedene methodische Ansätze miteinander verglichen werden. Andererseits werden verschiedene alternative Determinanten untersucht, die möglicherweise auch Auswirkungen auf den Wandel der Berufsstruktur einzelner Länder haben.